Drogen und Sucht Selbstbestimmung

Piraten gedenken allen verstorbenen Substanzgebraucher:innen.

Pinke Rose mit Tautropfen

Am 21. Juli 2021 folgen mehr als 150 Organisationen und Initiativen dem Aufruf der zum Aktionstag zur Teilnahme aufrufenden Verbände, allen voran der JES Bundesverband e. V.. Sie alle und die Hinterbliebenen gedenken der verstorbenen Menschen, die im Kontext illegalisierter Substanzen im letzten Jahr verstorben sind. [1]

In den letzten 12 Monaten waren das deutschlandweit 1581 Menschen. Und somit an die 200 mehr als in dem Jahr davor. [2]

Auch in Baden-Württemberg sind in den vergangenen 12 Monaten wieder 158 Konsument:innen von psychoaktiven Substanzen verstorben. 13 mehr als im Vorjahr.“In Erinnerung an die Verstorbenen, fordern wir von der Bundesregierung, sich endlich von ihrer starren verbotsorientierten undstigmatisierenden Drogenpolitik zu verabschieden, die schon soviele Tote gekostet hat!“ Sabin Schumacher, drogenpolitische Sprecherin der PIRATEN-Baden-Württemberg

Substanzgebraucher:innen werden durch den Staat verfolgt und sind darüber hinaus häufig Opfer von Diskriminierung.

Um das Überleben von Menschen zu sichern und ihre Lebenssituation zu verbessern, braucht es die umgehende Entkriminalisierung von Konsument:innen illegalisierter Substanzen! Daran führt kein Weg vorbei!

Die repressive Drogenpolitik muss beendet werden!

Deutschland muss sich an der Würde des Menschen und dem Recht auf Selbstbestimmung orientieren.

Wir fordern von daher die flächendeckende Einführung von Konsumräumen, Drug-Checking und Bildungsangeboten wie auch Zugang zur Substitutionsbehandlung für Opioidgebraucher:innen ohne Versicherungsschutz.

Um darüberhinaus auch adäquat auf die teils gravierenden Versorgungslücken in ländlichen Gebieten zu reagieren wie auch um der Stigmatisierung und Diskriminierung von Opioid-Patient:innen effektiv etwas entgegenzusetzen, wäre es wichtig, die Substitutionsbehandlung nicht weiter als Sonderfall im Gesundheitssystem zu behandeln. Heißt, die Substitutionsbehandlung muss endlich ein Teil der Regelversorgung werden“ so Sabin Schumacher.

Wir gedenken an dieser Stelle auch Andre B., der am 25. Juli – wegen angeblichen Handelns mit Cannabis – vor sieben Jahren hinterrücks durch einen Polizisten erschossen wurde [3] und der jährlich über 100.000 Toten, die durch alkohol- und tabakbedingte Krankheiten verstorben sind. Im Gesamten muss dringend ein Umdenken stattfinden, um Menschenleben zu retten. [4]

Quellen:

[1] https://www.gedenktag21juli.de/

[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/187669/umfrage/drogentote-in-deutschland-nach-todesursache/

[3] https://www.pnp.de/lokales/landkreis-altoetting/burghausen/3391299_Am-27.-Juli-Gedenkmarsch-fuer-erschossenen-Andre-B..html

[4] https://www.dhs.de/suechte/alkohol/zahlen-daten-fakten, https://www.dhs.de/suechte/tabak/zahlen-daten-fakten